Gemeinsam mit der Fachhochschule Technikum Wien und der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit beginnen wir jetzt unser nächstes Projekt! Im Rahmen des Digitialisierungsfonds der Arbeiterkammer Wien wollen wir gemeinsam erforschen, was die “Pains and Needs” im Bereich des Pflegealltags sind und Konzepte und digitale Lösungen für die Arbeitnehmer:innen erarbeiten. Unser Ansatz baut auf den Grundsätzen der menschzentrierten Gestaltung auf; im Fokus stehen diesmal nicht die Gepflegten, sondern die Pflegenden. 

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, den Berufsalltag für Pfleger:innen durch passgenaue Digitalisierung zu erleichtern. Dafür wird die bereits mit Senior:innen erprobte Kommunikationsplattform “AmigoBox” des Vereins OSSI Austria – Open Source for Social Inclusion Austria als Startpunkt verwendet. Das innovative Interaktionskonzept mittels kontaktloser NFC-Technologie wird gemeinsam mit Pfleger:innen evaluiert und diskutiert. Anschließend werden Möglichkeiten zum unterstützenden Einsatz in der Pflege konzipiert, welche den Berufsalltag erleichtern. Daraus abgeleitete Konzepte werden in weiterer Folge iterativ und nach den Prinzipien der menschzentrierten Gestaltung umgesetzt und in der Praxis erprobt.

Für die Durchführung des Projekts wird ein dualer Ansatz gewählt: es ist einerseits ein Forschungsprojekt und andererseits ein partizipatives Prototyping-Projekt, das verwendbare Ergebnisse liefern soll. Der entstandene Prototyp soll gemeinnützig sein und auch anderen Sozial- und Pflegeorganisationen zur Verfügung gestellt werden. Durch die Charakteristik als Open-Source-Software ist es einfach, die Software zu erweitern und den eigenen Bedürfnissen anzupassen. 

Nach Projektabschluss ist es in jedem Fall möglich, dass das Haus der Barmherzigkeit die Software und Hardware weiterverwenden kann und die voraussichtliche Prozessverbesserungen für die Pfleger:innen beibehält. Des Weiteren können neue Tablets beschafft werden, da leicht hinauf skaliert werden kann und an mehrere Standorte angebunden werden kann.

Andere Organisationen können ebenfalls mit dem System ausgestattet werden, und können dann ohne erneute vollständige  Projektkosten von der Lösung profitieren. Anhand von dem Haus der Barmherzigkeit lässt sich für die Projektpartner auf diese Art viel Erfahrung sammeln, so dass ein Einsatz in anderen großen Organisationen eine gut fundierte Grundlage hat.

Mehr über die Kooperationspartner:

Fachhochschule Technikum Wien

Die FH Technikum Wien ist Österreichs Fachhochschule für Technik und Digitalisierung mit über 13.000 Absolvent:innen seit 1994. An der Fakultät Computer Science & Applied Mathematics wird seit über 15 Jahren erforscht und gelehrt, wie Software möglichst  menschzentriert entwickelt werden kann. Hierfür stehen unter anderem das Kompetenzfeld “Digital Enterprise & User Experience”, das eigens eingerichtete State-Of-The-Art Usability Labor sowie der ausgesprochen erfolgreiche Weiterbildungslehrgang “User Experience Management”. Geforscht wird in unterschiedlichsten Themenbereichen – von erneuerbarer Energie über Smart Maintenance und Carsharing  bis zur professionellen Dokumentation in der Pflege – jedoch immer mit demselben Ziel: Menschen sinnvoll durch (Software-)Technik zu unterstützen. Methodische Schwerpunkte liegen in allen Bereichen des Human-Centered Design Zyklus, von der strukturierten Anforderungserhebung über Konzeptionierung und Prototyping bis zur Evaluierung mittels professioneller Usability-Studien.

Akademie für Altersforschung

Die Akademie für Altersforschung besteht seit 2002 als gemeinnütziger Verein. Spezialisiert hat sich die AAF dabei auf Forschung und Lehre in den Gebieten der Geriatrie, Gerontologie und insbesondere Ambient Assisted Living (AAL; Altersgerechte technische Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben). Schwerpunkte der Forschungsarbeit in letzterem Bereich sind Evaluierung von Akzeptanz und Bedürfnisforschung. Weiterhin bestehen sowohl aus vorherigen Projekten Teilnehmer:innenpools sowie ausgezeichnete Kontakte zur Zielgruppe. Durch die räumliche Anbindung an das Haus der Barmherzigkeit bestehen weitere Kontakte zu Expert:innen im Bereich Alter, Demenz und Pflege sowie die Möglichkeit, Personal aus der Pflege, sowie medizinisches und therapeutisches Personal für Tests, Besprechungen oder Erfahrungsaustausch zu gewinnen. Zusätzlich können die Bewohner:innen der Pflegeeinrichtungen für Nutzertests herangezogen werden.