User Interviews und Umfrage
Von Beginn an ist es uns wichtig, einen User Centered Design-Ansatz zu wählen und die User so früh wie möglich in die Konzepterstellung mit einzubeziehen. Auch, wenn die aktuelle Situation aufgrund von COVID-19 noch keine größer angelegten, persönlichen Interviewrunden ermöglichte. Der Zugang zu größeren Personenkreisen – z. B. in Seniorenheimen – war dadurch ebenfalls nicht möglich, weshalb wir zunächst begonnen haben, Personen aus unserem direkten Umfeld zu befragen.
Für die User-Befragung wurden zwei Interviewleitfäden mit unterschiedlichen Fragen für Analogues und Digitals ausgearbeitet. Die Wichtigkeit der Teilung zwischen Analogues und Digitals (Senior:innen und Nicht-Senior:innen) kam auch hier bei der Auswahl der Interviewpartner:innen noch einmal sehr stark zu tragen. Um ein lockeres, offenes und qualitativ hochwertiges Interview führen zu können wurden persönliche bzw. mithilfe von Videocalls Gespräche durchgeführt.
Ziel des Fragebogens war es, möglichst viel über das Kommunikationsverhalten von Analogues und Digitals zu erfahren und bestehende Lösungen und Probleme aufzudecken. Jedes Interview dauerte im Schnitt 30-45 Minuten und war in die Themenbereiche Demografische Merkmale, Mediennutzung allgemein, Kommunikationsverhalten und COVID-19 (und dessen Auswirkung auf Kommunikation) aufgeteilt. Der Fragebogen half dabei, das Gespräch in eine bestimmte Richtung zu führen und alle wichtigen Themen abzudecken. Er war jedoch kein starres Konstrukt, sondern dynamisch gehalten und eine mentale Stütze, um spontan auf Äußerungen der Interviewpartner:innen eingehen zu können und ein möglichst freies Gespräch zu ermöglichen.
Zusätzlich wurde der Fragebogen der Digitals in kürzerer und abgewandelter Form als Online-Fragebogen mithilfe von Google Forms bereitgestellt. Dieser sollte nicht länger als 5-10 Minuten dauern und war primär als quantitativer Fragebogen angelegt, um eine möglichst effiziente Auswertung zu ermöglichen.
User Stories
Um alle Erkenntnisse in Funktionen zu überführen, wurden in einem gemeinsam Brainstorming Termin User Stories erstellt. Diese waren nach dem Schema “Als Zielgruppe möchte ich eine Funktion benutzen, um ein Ziel zu erreichen”. Somit konnten die Funktionen bereits in AMIGO-App-Features (für Digitals) und AMIGO-Box-Features (für Analogues) geteilt werden. Die genaue Definition des Ziels half dabei, frühzeitig Duplikate zu vermeiden. Durch das Brainstorming kamen auch viele “nice to have” Funktionen auf, die später als Backlog markiert wurden.
Im nächsten Schritt wurden die User Stories sortiert, thematisch gruppiert und ähnliche wenn möglich zusammengefasst. Somit ergab sich eine bereinigte Liste an Kernfunktionalitäten. Anschließend wurden diese in einem logischen Ablaufplan abgebildet, um Abhängigkeiten und Querverbindungen sichtbar zu machen. Schlussendlich wurden in einem weiteren Loop noch einmal alle User Stories in GitLab übertragen, mit einer genaueren Detailbeschreibung versehen und mit Vorbedingungen und Akzeptanzkriterien / Abnahmekriterien ausgestattet. In dieser Phase wurde noch einmal jede Funktion auf ihren Kern hinterfragt, gegebenenfalls ergänzt und konkretisiert. Oft stellte sich dabei heraus, dass eine User Story zu umfangreich war und in kleinere Häppchen aufgeteilt werden musste. Dies ist ein dynamischer Prozess und Änderungen oder Adaptionen werden agil im Laufe des Projektfortschritts wenn nötig vorgenommen.
Blogeintrag Netidee:
https://www.netidee.at/amigo/von-der-idee-zum-konzept
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